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Und plötzlich sind wir da...

 

... und dass obwohl wir doch gerade erst unsere Bewerbung abgeschickt haben. Wir wurden zu einem der Auswahlwochenenden eingeladen und dann noch in die zweite Runde zum Landessportbund Niedersachsen. Und plötzlich, Ende Februar, kam dann die Mail von Julia: „Hiermit möchte ich dir gerne einen Platz in einem unserer Projekte in Südafrika anbieten.“ Damit ging das Abenteuer auch schon los. Mitten im Abistress haben wir angefangen die ersten Unterlagen für unser Visum zusammenzusuchen. Im März, beim ersten Vorbereitungsseminar, haben wir erfahren, mit wem es an welche Einsatzstelle gehen wird. Denn, ob man es glaubt der nicht, aber wir kennen uns erst seit fünf Monaten. So richtig realisieren konnten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass der andere einen bald für ein Jahr lang 24/7 ertragen muss.

 

Und obwohl der Abflug doch immer noch „so lange hin“ war, standen wir dann plötzlich schon mit unseren gepackten Koffern in München am Flughafen.

 

Beim Abschied wurde uns dann eigentlich das erste Mal so richtig bewusst, dass unser Leben sich nun für ein Jahr schlagartig verändern wird. Ein Jahr in Südafrika, genauer gesagt in Bulungula. In einer für uns neuen Kultur, einer neuen Sprache, mit neuen Menschen, neuem „Job“, eigenem Haushalt, ... aber bevor es soweit ist, mussten wir da erstmal hinkommen.

 

Der Flug dauerte insgesamt etwa 12 Stunden. Unterwegs...

 

 

 

„wurden wir mit gutem Essen versorgt.“

 

 

 

„Jaa aber um kurz vor fünf am Morgen Frühstück!?“

 

 

 

„Es gab Wurst mit Kartoffeln und Spinat!“

 

 

 

„Eben. Findest du das nicht ein bisschen komisch!?“

 

 

 

 

 

„Nö wieso? Dafür werde ich gerne mitten in der Nacht geweckt“

 

 

 

„Ich nur für den Obstsalat.“

 

 

 

„War ja klar.“

 

 

Wie auch immer. Jedenfalls kamen wir am nächsten Morgen so gegen 11:00 Uhr mehr oder minder ausgeschlafen am Flughafen in East London an, wo wir von unserem südafrikanischen Mentor Brett und einigen „Noch“-Freiwilligen abgeholt wurden. Diese haben uns dann etwas von der Stadt gezeigt. Wir waren unter anderem in einer Mall, die auf dem ersten Blick so auch in Deutschland stehen könnte. Gewöhnungsbedürftig ist für uns noch die andere Währung. Statt Euro gibt es hier Rand. Der Umrechnungkurs beträgt etwa 1:15, deshalb haben wir uns im Supermarkt dann auch zunächst von den „hohen“ Preisen erschlagen gefühlt. Trotzdem haben wir aber erst einmal ordentlich Lebensmittel eingekauft, weil uns gesagt wurde, dass man in Bulungula fast nichts kaufen könne und man nur alle zwei Wochen die Möglichkeit habe, frische Lebensmittel zu bestellen.

 

Anders, als wir es bisher gewohnt waren, werden die Einkäufe hier direkt an der Kasse von den Mitarbeitern in Tüten gepackt. Das war uns zunächst nicht bewusst, weshalb wir mit verwirrten Blicken dabei beobachtet wurden, wie wir die Einkäufe selber einzutüten begannen. Naja, so lernt man jeden Tag was Neues.

 

Am Abend hat Brett uns alle zu sich nach Hause zum Pizzaessen eingeladen, was auch gleichzeitig die Abschiedsfeier für die Berlin- und East London-Freiwilligen des vorherigen Jahrgangs war.

 

Gut ausgeschlafen ging es dann am nächsten Tag auch schon weiter nach Coffebay, wohin wir von dem East-London-Freiwilligen Joe begleitet wurden. Die etwa fünfstündige Fahrt fuhren wir eigentlich nur auf einer einzigen Road entlang, die uns immer weiter in die Transkei führte. Aus dem Stadtleben ging es also direkt weiter in eine sehr ländliche Region. Die vielen Autos verschwanden, dafür begegneten wir immer mehr Kühen und Schafen. Die Landschaft wurde immer hügeliger und grüner.

 

Und dann kamen wir auch schon in Coffee Bay an. Coffee Bay liegt direkt an der Küste des Indischen Ozeans. Der Strand eignet sich wunderbar, um einfach mal abzuschalten. Im Sommer kann man dort auch gut schwimmen oder Surfen gehen. Auch wenn es sich hierbei um einen vergleichsweise kleinen Ort handelt, ist trotzdem ziemlich viel los. Abends kann man in einige Backpackers gehen und es gibt eine sehr leckere Pizzeria. Da haben wir uns dann mit den Coffe Bay-Freiwilligen natürlich auch gleich erstmal unsere wohlverdiente Pizza geholt, bevor wir anschließend ziemlich früh, begleitet vom Rauschen des Meeres, ins Bett gegangen sind.

Heute Morgen war es endlich so weit: die letze Etappe nach Bulungula! Bis zu unserem neuen Zuhause waren es nun nur noch zwei Stunden. Dabei verwandelte sich die geteerte Straße mit der Zeit in eine sogenannte „Dirtroad“, was die Fahrt durchaus etwas lebhafter machte.

 

Und plötzlich sind wir da, in unserem neuen Zuhause. Bulungla wirkt auf uns noch mal um einiges ruhiger als Coffe Bay. Dafür ist die Aussicht umso schöner. Von dem Hügel aus, auf dem „unser“ Haus steht, hat man einerseits einen guten Blick aufs Meer, andererseits aber auch auf die umliegenden Häuser sowie die Lodge, die sich direkt am Strand befindet. Unser erster Eindruck von Bulungula ist, dass es sehr idyllisch zu sein scheint.

 

Mit der Zeit werden wir euch dann hoffentlich mehr über das Leben hier erzählen können.

 

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